Neurophysiologische
Entwicklungsförderung NDT: Vorübergehende Modeerscheinung
oder ernstzunehmende Ergänzung bestehender Therapieangebote?
Jedem, der über einen längeren Zeitraum mit Kindern
gearbeitet hat, wird aufgefallen sein, dass kindliche Entwicklungsauffälligkeiten
in nahezu epidemischer Weise zugenommen haben. Eltern, die
Kinder mit Problemen haben, die nicht so offensichtlich sind,
dass die Wahl des entsprechende Fachmanns/-arztes sich geradezu
aufdrängt (wie z.B. Asthma bronchiale, Allergien, Neurodermitis,
Mittelohrentzündungen) sind oft mit dem zusätzlichen
Problem konfrontiert, die richtige Anlaufstelle zu finden,
zumal wenn es sich um Probleme handelt, die unter so weitgefasste
Dachbegriffe fallen wie Verhaltensstörungen (darunter
Konzentrationsstörungen, Hyperaktivität, Aggressivität,
Schüchternheit), Lernstörungen
(Legasthenie, Dyskalkulie, Dysgraphie, etc.), Wahrnehmungsstörungen
(auditiv/visuell/taktil), Bewegungsstörungen (grobmotorisch,
feinmotorisch, Dyspraxie) oder ganz allgemein Entwicklungsverzögerungen.
Die Liste der Begriffe ist endlos. Alle Versuche, Entwicklungsauffälligkeiten
genauer zu differenzieren, gehen jedoch leider nicht einher
mit einer entsprechenden Differenzierung der Hilfs- bzw. Therapieangebote.
Klar ist, der Bedarf an erforderlichen Interventionen nimmt
offensichtlich zu und das Interesse an neuen Behandlungsansätzen
wächst.
Ein neuer Behandlungsansatz, entwickelt vom Institut für
Neuro-Physiologische Psychologie (INPP) in Chester/ England
Im März diesen Jahres fand in Chester / England mittlerweile
zum 16. Mal die „European Conference of Neurodevelopmental
Delay in Children with Specific Learning Difficulties”
(Europäische Konferenz über neurologische Entwicklungsverzögerung
bei Kindern mit spezifischen Lernschwierigkeiten) statt. Diese
Konferenz wird alljährlich vom Institute for Neuro-Physiological
Psychology (INPP) in Chester organisiert (1) und zieht mittlerweile
auch viele Teilnehmer aus Deutschland an. Seit den siebziger
Jahren des vergangenen Jahrhunderts hat das INPP unter Leitung
von Dr. Peter Blythe (bis 2001) und Sally Goddard Blythe (seit
2001) Auswirkungen frühester Störungen in der Entwicklung
des Zentralen Nervensystems auf die weitere kindliche Entwicklung
in bezug auf Bewegung, Wahrnehmung, Verhalten und Lernen erforscht
und dabei Restreaktionen frühkindlicher Reflexe, die
über ihre eigentliche physiologische Waltezeit hinaus
(die ersten Lebensmonate) fortbestehen, als mitverantwortlich
an derartigen Entwicklungsauffälligkeiten ausgemacht.
Das INPP hat daraufhin ein diagnostisches Instrumentarium
entwickelt, mit dessen Hilfe auch bei älteren Kindern
und Jugendlichen (ebenso wie auch bei Erwachsenen) noch diese
unreifen neuromuskulären Muster im jeweiligen Ausprägungsgrad
erfasst werden können. Als Behandlungsprogramm zur nachträglichen
Ausreifung und Hemmung noch fortbestehender Restreaktionen
wurden spezifische Bewegungsübungen entwickelt, die etwa
1 – 1 ½ Jahre täglich unter qualifizierter
Anleitung und Supervision zu Hause durchgeführt werden
müssen.
Da seit einigen Jahren dieser Ansatz auch hier in Deutschland
Anwendung findet und in Fortbildungskursen gelehrt wird, gerät
er mehr und mehr in das Zentrum des öffentlichen Fachinteresses,
auch und gerade bei Ergotherapeuten (2).
Jeder, der mit Kindern mit Entwicklungsauffälligkeiten
arbeitet, kennt sicher die frustrierende Erfahrung, dass trotz
intensiver Bemühungen bei einigen Kindern die erhofften
Erfolge ausbleiben. Die Suche nach neuen, erfolgsversprechenderen
Ansätzen führt dann jedoch gelegentlich zu einer
unkritischen Anfangseuphorie. Die Begeisterung wird, ohne
fundierte Erarbeitung des theoretischen Hintergrundes und
gründliche, gut dokumentierte eigene Erfahrungen in die
Öffentlichkeit getragen. Dies hat dazu geführt,
dass sich inzwischen dem Ansatz des INPP gegenüber auch
kritische Stimmen erhoben haben, die gelegentlich soweit gehen,
diesen Ansatz in die „Esoterik-Ecke“ abzuschieben,
was aber nur das Ergebnis einer wiederum sehr unkritischen,
wenig informierten Abwehrhaltung sein kann. Schopenhauers
Aussage: „Jedes Problem durchläuft bis zu seiner
Anerkennung drei Stufen: In der ersten erscheint es lächerlich,
in der zweiten wird es bekämpft und in der dritten gilt
es als selbstverständlich“ lässt sich durchaus
auch auf die Rezeption des INPP-Ansatzes hier in Deutschland
beziehen. Um das Erreichen der 3. Phase nach Schopenhauer
etwas zu beschleunigen, soll im Folgenden versucht werden,
die Auseinandersetzung mit dem theoretischen Hintergrund des
Ansatzes und seiner praktischen Anwendung auf eine sachlichere
Grundlage zu stellen.
Fötale Programmierung
Mittlerweile weist die Forschungslage zur kindlichen Entwicklung
eindeutig darauf hin, dass die Anfänge für Störungen
der Wahrnehmung, der Motorik, des Verhaltens und des Lernens
bei einem Individuum zu einem recht frühen Zeitpunkt
seiner Entwicklung zu suchen sind. Das Stichwort „fötale
Programmierung“ besagt, dass neben den genetischen Dispositionen
die Umstände, unter denen ein Kind die Zeit im Uterus
verbrachte und die Art und Weise, wie es auf die Welt kam,
die weitere Entwicklung eines Kindes entscheidend mitprägen.
(Vgl. Nathaniels 1992, Eliot 2001, Bauer 2002, Krüll
1992) Wer sich mit der pränatalen (Gehirn-) Entwicklung
beschäftigt, kommt aus dem Staunen nicht heraus, um was
für ein Wunderwerk es sich bei einem Neugeborenen bereits
handelt, wird sich aber auch der Tatsache bewusst, wie viel
bereits in der vorgeburtlichen Entwicklung „schief gehen“
kann. Ein großer Teil der pränatalen Gehirnentwicklung
wird von der auf Hirnstamm- und Rückenmarksebene durch
Reflexe gesteuerten Motorik bestimmt. Ihre Bedeutung für
die prä-, aber auch peri- und postnatale Entwicklung
eines Kindes ist jedoch bei vielen Fachleuten
häufig noch relativ unbekannt.
Was sind primitive Reflexe?
Reflexe sind „unbewusste, stets gleich bleibende Reaktionen
des Organismus auf Reize, die das ZNS entweder aus der Umwelt
oder aus dem Körperinneren erhält.“ (Faller
1995, S. 404) Sie erlauben keinen Spielraum für Variation,
Handlungswahl und willkürliche Kontrolle über Bewegung.
Primitive (oder primäre oder frühkindliche) Reflexe
zählen zu der Gruppe polysynaptischer Reflexe, d.h. Rezeptor
und Effektor sind nicht identisch. Sie zeichnen sich dadurch
aus, dass sie nur eine begrenzte Lebenszeit haben. Sie beginnen
sich intrauterin zu entwickeln und sollten in den ersten Lebenswochen
oder –monaten vom sich weiter ausreifenden Nervensystem
gehemmt oder transformiert werden.
Lange vor der Geburt, ab der 8. SSW, beginnen sich einfache
sensomotorische Schaltkreise zu entwickeln, die es dem Fötus
erlauben, auf eingehende Afferenzen, zunächst auf Veränderungen
auf das sich zeitgleich entwickelnde Vestibularsystem, motorisch
zu antworten. Die Bewegungen, die eine Mutter im Bauch spürt,
sind die primären Reflexe „in Aktion“. Die
Steuerung dieser Reflexe erfolgt vom ältesten sich entwickelnden
Teil des ZNS, dem Hirnstamm. Sie ermöglichen Bewegungen,
bauen dadurch Muskeltonus auf und tragen über die Wahrnehmung
der Bewegungen zum Ausbau weiterer neuronaler Schaltkreise
und damit insgesamt zur weiteren Hirnausreifung bei. Sie spielen
dann eine zentrale Rolle bei der Geburt in dem Sinne, dass
sich das Baby mit Hilfe seiner Reflexbewegungen selber „kooperativ“
an seiner eigenen Geburt beteiligen kann, und sichern dann
das Überleben des Kindes in der ersten Zeit nach der
Geburt.
Mit der weiteren Ausreifung des Gehirns sollten dann die
neuromuskulären Muster des Kindes nicht mehr stereotype
Reaktionen auf einen auslösenden Stimulus sein, sondern
sich differenzierter auf die jeweiligen Umwelterfahrungen
ausrichten. Mit der Herausbildung der Halte- und Stellreaktionen,
die die Grundlage für die notwendige automatisch ablaufende
Kontrolle über Gleichgewicht und Körperhaltung und
die Entwicklung eines zunehmenden Repertoires an von höheren
Hirnzentren willkürlich gesteuerten Bewegungen bilden,
sollten dann die primitiven Reflexe ihre Schuldigkeit getan
und im Laufe des ersten Lebenshalbjahres nach und nach gehemmt
bzw. integriert werden. „Sie sind in der neurologischen
Entwicklung meist von vorübergehender Natur und werden
verschwinden, sobald ein übergeordnetes Zentrum zur Schaltstelle
heranreift.“ (Dieter Ambühl-Stamm 1999, S.83) Nach
Hower (1978) ist „der Abbau der frühkindlichen
Reflexe im Verhältnis zur Zeit mit reziproker Zunahme
der Willkürmotorik (...) ein Maß für die Reife
des Zentralnervensystems.“ (S.82) Damit gibt uns „die
Untersuchung dieser Reflexe (...) einen weiteren und handfesten
Hinweis auf die motorische Reifung des ZNS oder auf noch allfällig
"archaische" Zustände durch fehlende Ausreifung.“
(Ambühl-Stamm 1999, S.83) Geschieht nun diese Ausreifung
nicht vollständig (3), so kann die weitere nachfolgende
Entwicklung zwar weiter voranschreiten, jedoch tut sie das
auf einem unsicheren Fundament. (Vgl. auch Kiphard, 1990,
S. 218-225 u. 2001.) Der Bedarf an Hemmung bzw. die Notwendigkeit
zur beständigen Kompensation besteht – häufig
lebenslang – weiter.
Bisher ging man davon aus, dass persistierende (fortbestehende)
frühkindliche Reflexe immer Ausdruck einer pathologischen
Entwicklung sind, wie sie z.B. bei cerebralparetischen Kindern
stattfindet (4).
Insofern hat man bisher bei der zunehmenden Anzahl „normaler“
Kinder mit beispielsweise unspezifischen Störungen der
motorischen Entwicklung und Störungen der Wahrnehmung
in der Regel nicht überprüft, ob bei ihnen noch
Restreaktionen frühkindlicher Reflexe auslösbar
sind. Aktuelle Studien (Kesper 2003) belegen jedoch, dass
unreife Restreaktionen bei Kindern auch in der normalen Kindergarten-
und Schulpopulation in nicht unerheblichem Ausmaß vorhanden
sind. Kinder, die noch unreife Reflexmuster sowie ungenügend
entwickelte Haltungs- und Gleichgewichtsreaktionen haben,
weisen eine höhere Inzidenz von spezifischen Entwicklungsstörungen
auf, verglichen mit Kindern mit ausgereiften Reflexen. Kinder
mit derartigen Entwicklungsauffälligkeiten wachsen in
der Regel nicht aus ihren Problemen heraus, was vielfach die
Hoffnung betroffener Eltern und hilfloser Trost mancher Kinderärzte
ist. Da die frühkindlichen Reflexe vom Hirnstamm aus
gesteuert werden, ist die Weiterleitung und Verarbeitung von
Reizen in kortikalen Bereichen je nach Situation und Persistenz
in unterschiedlichem Ausmaß gestört. Aktivitäten
der Großhirnrinde geraten mit den Aktivitäten des
Hirnstamms in Konflikt, wodurch es zu einem inneren Widerspruch
zwischen verschiedenen Systemen kommen kann. Entwicklungsverzögerungen,
die sich zunächst im motorischen Bereich deutlicher zeigen,
können somit auch Auswirkungen auf später zu erwerbende
kognitive Funktionen wie Lesen, Schreiben und Rechtschreiben
sowie mathematische Leistungen haben.
Ein Kind, das in seinen senso-motorischen Fähigkeiten
unreif ist, läuft auch Gefahr, Schwierigkeiten mit späteren
Aspekten der sozialen Interaktion zu entwickeln. Es findet
es häufig schwer, sich seiner Umwelt anzupassen. Weil
es nur über ein begrenztes physisches Vokabular verfügt,
hat es Schwierigkeiten, die Körpersprache anderer zu
lesen und angemessen darauf zu reagieren. So gelingt es ihm
nicht zuverlässig, die Zeichen von Irritation und Abwehr
anderer wahrzunehmen, und neigt dazu, auf schwierige Situationen
entweder mit Vermeidung oder Überreaktion zu reagieren.
Viele Störbilder bei Kindern, die uns so rätselhaft
erscheinen, geraten damit in einen neuen Deutungszusammenhang,
denn so manche Verhaltensauffälligkeit, grob- und feinmotorische
Ungeschicklichkeit, unerklärliche Lernproblematik bei
deutlich vorhandener Intelligenz kann somit als Folge persistierender
Restreflexe oder um nicht besonders erfolgreiche diese kompensierende
Maßnahmen angesehen werden. Am Beispiel der häufig
zu beobachtenden assoziierten Bewegungen verdeutlicht Sherill
(1998) diesen Zusammenhang:
“Ein allgemeiner Indikator für Ungeschicklichkeit
sind assoziierte Bewegungen, auch „overflow“ genannt.
Hierbei handelt es sich um unerwünschte Reflexantworten
von Körperteilen, die sich nicht mitbewegen sollten.
Beispiele sind (a) Grimassieren, wenn man sich auf eine Hand-Auge
oder Hand-Fuß Bewegungsaufgabe konzentriert, (b) eine
Zunahme des Muskeltonus oder eine spiegelnde Aktion auf der
nicht beteiligten Seite beim Versuch, Ein-Arm oder Ein-Bein
Aktionen auszuführen und (c) unnötige, unkoordinierte
oder merkwürdig aussehende Armbewegungen beim Gehen oder
Laufen. Assoziierte Bewegungen werden durch schlecht integrierte
Reflexe verursacht. Diese sind Überbleibsel der bei der
Geburt vorhandenen Massenbewegungen von Flexoren und Extensoren.“
( S. 259. Zitat aus dem Englischen übersetzt von der
Autorin.) (5)
Der Moro Reflex
Neben den beobachtbaren Auswirkungen von Restreaktionen frühkindlicher
Reflexe auf die grob- und feinmotorische Entwicklung, wie
sie im obigen Zitat verdeutlicht werden, ist es vor allem
ein frühkindlicher Reflex, der „als Eckstein im
Fundament des Lebens“ (Goddard 2003, S. 28) in besonderer
Weise vor allem die emotionalen Reaktionsmuster und die jeweilige
Stressschwelle eines Individuums sein Leben lang mitbestimmen
kann. Es handelt sich um den Moro Reflex, der im Folgenden
etwas ausführlicher dargestellt werden soll, weil er
bisher in anderen Therapieprogrammen bei kindlichen Entwicklungsstörungen,
in denen ja die Rolle der primitiven Reflexe gar nicht unbekannt
ist (sensorische Integration, Bobath, Motopädagogik,
Psychomotorik etc.) weder in der Diagnostik noch in der Behandlung
die erforderliche Berücksichtigung fand, gemäß
seiner Bedeutung jedoch in der neurophysiologischen Entwicklungsförderung
/ INPP eine zentrale Rolle spielt. Der Moro Reflex, benannt
nach dem deutschen Kinderarzt Ernst Moro (1918), gilt als
der früheste primitive Reflex, der sich bereits ab der
9. Schwangerschaftswoche zu entwickeln beginnt und zwischen
dem 2. – 4. Lebensmonat gehemmt sein sollte. Er ist
eine unwillkürliche, nicht kontrollierbare, weil vom
Hirnstamm ausgelöste Reaktion auf einen plötzlich
auftretenden Reiz, in der Neugeborenenzeit zumeist ausgelöst
durch eine plötzliche Veränderung der Kopfposition
in Bezug auf den Rumpf. Seine Bedeutung in der pränatalen
Entwicklung liegt neben seinem Anteil an der Entwicklung des
Atemmechanismus vor allem in der vermuteten Hemmung der intrauterinen
Rückzugsreflexe (6). Die motorische Aktion des Moro Reflexes
besteht aus einer Abfolge schneller Bewegungen: Zunächst
werden die Arme und Beine in symmetrischer Abduktion vom Körper
weg bewegt, wobei der Säugling heftig einatmet. Nach
kurzem Erstarren werden Arme und Beine einer Umklammerungsbewegung
gleich wieder adduziert und das Baby atmet aus, häufig
begleitet von einem Schrei. Die funktionale Bedeutung des
Moro Reflexes wird durchaus kontrovers diskutiert. Milani-
Comparetti (1981) betrachtet ihn als Überlebenskompetenz,
die für den 1. Atemzug bei der Geburt gebraucht wird.
Nach Andre-Thomas und Autgaerdeen (1963) hat der Reflex die
Funktion, die vorherrschende Beugehaltung des Neugeborenen
(flexus habitus) aufzubrechen. Moro selber betrachtete ihn
als phylogenetischen Rest, der an das Festhalten junger Primaten
an das Fell der Affenmutter (Umklammerungsreflex) erinnert.
Interessant in diesem Zusammenhang ist auch die Auffassung
Touwens (1976), angeführt bei Crutchfield und Barnes
(1993, S. 165), der das Verschwinden, die Hemmung oder Integration
der Bewegungsantwort des Moro Reflexes in Zusammenhang bringt
mit der Entwicklung der Nackenmuskulatur des Kleinkindes,
deren zunehmende Stärke das Nachhintenfallen des Kopfes
verhindert. An dieser Stelle muss zumindest am Rande die hoch
bedeutsame, enge Verzahnung zwischen der Reflexproblematik
und kopfgelenk- induzierten Symmetriestörungen (KISS)
Erwähnung finden.
Der Zusammenhang von Moro Reflex und Stress
Neben dieser motorischen Aktion treten aber auch folgende
hoch signifikante Begleiterscheinungen auf: Durch das Freisetzen
der Stresshormone Adrenalin und Cortisol wird das sympathische
Nervensystem und damit die Kampf- oder Fluchtbereitschaft
aktiviert. Damit verbunden ist ein Anstieg der Atemfrequenz,
Beschleunigung des Herzschlags, Anstieg des Blutdrucks und
Rötung der Haut (7). Er stellt damit den frühesten
Bewegungsausdruck von Angst ebenso wie die erste Reaktion
eines Babys auf eine Gefahr dar. „Er ist unbedingt notwendig
für das Überleben des Neugeborenen, aber es wird
tiefgreifende Folgen haben, wenn er nicht zur richtigen Zeit
gehemmt und in eine erwachsene Schreckreaktion umgewandelt
wird.“ (Goddard, S. 28)
Gelingt diese Transformation nicht, so können Kinder
und auch Erwachsene seelisch und körperlich ständig
an der Schwelle zu Kampf- oder Fluchtreaktionen und damit
immer in Alarmbereitschaft sein. Die durch die Aktivierung
des sympathischen Nervensystems erfolgende erhöhte Wahrnehmungsfähigkeit
und Sensibilität lässt sie zwar auf der einen Seite
phantasievoll und einfühlsam werden, doch andererseits
lösen unbekannte, überraschende Sinneseindrücke
und Situationen immer wieder unreife, dem Anlass nicht angemessene
Überreaktionen aus. Um mit der unberechenbaren Umwelt
fertig zu werden, neigen sie häufig dazu, Situationen
kontrollieren oder manipulieren zu wollen, sei es durch Aggressivität
oder auch durch ängstlichen Rückzug.
Wie oben ausgeführt, werden bei jeder Auslösung
des Moro Reflexes Stresshormone aktiviert. „Die allgemeine
Schwächung des Immunsystems durch Cortsol erklärt
die gesicherte Beobachtung, dass Stress Infektionen begünstigt.“
(Bauer, S.49) Ein persistierender Moro Reflex erweist sich
somit nicht als förderlich für das Erreichen eines
hohen Alters. Darüber hinaus wirkt er sich auch nachweislich
auf höhere Hirnfunktionen wie z.B. Gedächtnisleistungen
aus: „Über längere Zeit erhöhte Cortisol-Werte
... können den Nervenzellen des Gehirns an entscheidenden
Stellen erheblichen Schaden zuführen ....., und zwar
vor allem an einer Hirnstruktur namens Hippocampus, die für
das Gedächtnis eine wichtige Rolle spielt.“ (Bauer,
S. 50f.) In der diesjährigen Märzausgabe der Zeitschrift
GEO berichtet die Autorin I. Possemeyer in ihrem Beitrag über
kindliche Aggressionen über eine von Lösel vorgenommene
Einteilung von aggressiven Kindergartenkindern in zwei Typen,
wovon der erste Typ direkt mit dem Moro Reflex in Verbindung
gebracht werden könnte: Die „reaktiv“ aggressiven
Kinder sind „einerseits ängstlich, andererseits
auch sehr impulsiv. Sie fühlen sich schnell von anderen
angegriffen und gehen dann aggressiv hoch. Ihr leicht erregbares
Temperament drückt sich auch physiologisch aus: Speichelproben
ergaben, dass sie von allen untersuchten Kindern die höchsten
Werte des Stresshormons Cortisol haben. Ein Indiz dafür,
dass die Erregungsschwelle ihres autonomen Nervensystems extrem
niedrig liegt und sie schon bei geringen Anlässen gestresst
reagieren.“ (S. 155)
Die mit dem Moro Reflex verbundene erhöhte Ängstlichkeit
kann auch einen ganz bestimmten kognitiven Stil produzieren,
„ der das rasche Ausführen einfacher gelernter
Routinen erleichtert und das lockere Assoziieren erschwert
.... Wer unter dauernder Angst lebt, der wird sich leicht
in seiner Situation ’festfahren’, ’verrennen’,
der ist ’eingeengt’ und kommt ’aus seinem
gedanklichen Käfig nicht heraus’.“(Spitzer
2002, S. 164)
Nach Bauer (2002) werden individuelle Vorerfahrungen in Nervenzellnetzwerken
des Gehirns abgespeichert. Frühere Erfahrungen hinterlassen
„einen direkten ’Abdruck’ im biologischen
Stressreaktionsmuster.“ ( S.54) Diese Prägungen
dann haben Auswirkungen auf die künftige Angstbereitschaft.
„Einschneidende oder oft wiederholte Vorerfahrungen
von Gefahr, Angst und Flucht verändern neuronale Netzwerke
also in der Weise, dass bei der Interpretation künftiger
neuer Situationen Interpretationen die Oberhand haben, die
wiederum in die gleiche Richtung gehen.“ ( S.63) Es
kann sich dadurch ein sich selbst verstärkendes Muster
im neurobiologischen Stresssystem ergeben.
Der Stresslevel der Mutter während der Schwangerschaft,
schwierige Geburtsverläufe, Trennungen von der Mutter
nach der Geburt und damit Störungen der Mutter-Kind Bindung,
massive Vernachlässigung, Verwahrlosung oder gar Misshandlungen
können Auswirkungen auf den Prozess der Ausreifung und
Hemmung des Moro Reflexes haben, damit direkt den kindlichen
Organismus beeinflussen und somit für die von Person
zu Person individuell unterschiedliche Stressschwelle verantwortlich
sein. „Manches, was im täglichen Umgang mit Menschen
als individuelles Versagen, als abstoßender Charakterzug,
als falsche Kognition, als unnötige Maßnahme, als
persönliche Note, als unverständliche Phantasie,
als unpassendes Gefühl, als merkwürdiges Verhalten,
als lückenhafte Wahrnehmung, als psychosoziales Interaktionsproblem
wahrgenommen wird, ist in Wahrheit Folge von Defekten unserer
vorprogrammierten ’Entwicklungsarchitektur’. Bei
diesen Folgen kann es sich entweder um persistierende frühe
Reflexe oder um kompensierende Maßnahmen handeln.“
(Graumann-Brunt, 2003)
Da der Moro Reflex „auf die eine oder andere Weise
mit allen Sinnessystemen verbunden ist“ (Goddard, S.28),
sind seine Auswirkungen bei Persistenz vielfältig. Gemäß
seiner grundlegenden Bedeutung für die Persönlichkeitsentwicklung
eines Individuums spielt er deshalb auch eine zentrale Rolle
im Behandlungsansatz der neurophysiologischen Entwicklungsförderung.
Beschreibung des Behandlungsansatzes
Im Unterschied zu anderen Bewegungstherapieprogrammen, die
die Bahnung und Stimulation von Halte-, Stell- und Gleichgewichtsreaktionen
anstreben, setzt die neurophysiologische Entwicklungsförderung
gemäß der Erkenntnis, dass „ein Persistieren
frühkindlicher Reflexe über die Zeit des entwicklungsgemäßen
Rückbildens ... das Fortschreiten der motorischen Entwicklung
auf höherer Funktionsebene (hindert)“ (Kiphard
2001, S.13) eine Entwicklungsstufe drunter an. Je nach anamnestischem
Befund und Reflexprofil wird dann bei der Übungsauswahl
entschieden, ob die diagnostizierten Reste frühkindlicher
Reflexe, die bspw. durch Frühgeburt oder durch Abweichungen
von natürlichen Geburtsabläufen im chronologischen
Ablauf nie ihr Maximum erreicht haben, durch in stilisierter
Form durchgeführte Wiederholungen der Reflexbewegung
selber zunächst zur Ausreifung gebracht werden. Oder
es werden Bewegungsabläufe ausgeführt, die auch
in der normalen kindlichen Entwicklung eine natürliche
Reflexhemmung beinhalten, die jedoch vom jeweiligen Kind nicht
oder nicht lange und/oder gut genug (bspw. durch eine perinatal
verursachte Blockade der Halswirbelsäule und daraus sich
entwickelnden Lageasymmetrien) durchgeführt wurden. Diese
Vorgehensweise findet vor allem Anwendung bei der Arbeit mit
dem individuellen Kind.
a. Neurophysiologische Entwicklungsförderung NDT beim
einzelnen Kind
Grundlage der therapeutischen Intervention ist ein intensives
Anamnesegespräch, das detailliert Informationen über
den Schwangerschaftsablauf, den Geburtsvorgang und die postnatale
Entwicklung des Kindes sowie die als problematisch erlebten
aktuellen Entwicklungsauffälligkeiten erfragt. Eine mehrstündige
Diagnostik ermöglicht ein genaues Bild über den
Stand der neurophysiologischen Ausreifung des Kindes. Ein
hierdurch erstelltes Reflexprofil ist dann die Grundlage für
die Auswahl der Übungsabfolge. Diese variiert von Kind
zu Kind. Es handelt sich somit um ein individualisiertes Bewegungsübungsprogramm.
Die stilisierten, stereotypen Bewegungsabfolgen müssen
vom Kind täglich sehr langsam und so genau wie möglich
durchgeführt werden. Ein spezielles Verfahren („Touch-Count“)
erhöht über taktile Stimulation die Aufmerksamkeit
des Kindes auf die von ihm willkürlich zu steuernde Bewegungsfigur,
unterteilt noch einmal die Bewegungsfiguren in kleinste Bewegungsabschnitte
und ermöglicht so Pausen, die der Tonusstabilisierung
dienen und auch dem Gehirn Zeit lassen, die Bewegungserfahrung
zu registrieren.
Die intensive Einbindung des familiären Umfeldes –
der theoretische Hintergrund des Ansatzes wird ausführlich
dargestellt, die Ergebnisse der Diagnostik detailliert besprochen,
die Übungen werden nach genauer Anleitung täglich
zu Hause durchgeführt – erhöht in der Regel
das Verständnis der Eltern für die Probleme ihres
Kindes und modifiziert die Erwartungshaltung an das Kind in
Bezug auf Über – , aber auch Unterforderung. Dies
erniedrigt häufig den familiären Stresslevel und
kann somit ein Re-Bonding zwischen Kind und Eltern ermöglichen.
b) Ein neurophysiologisches Bewegungsübungsprogramm
für Kindergruppen
Sally Goddard hat darüber hinaus ein tägliches
Bewegungsübungsprogramm für Kindergruppen im Vorschul-
und Grundschulalter entwickelt, dessen Anwendung in Wochenendkursen
für interessierte (Vor)schulpädagogen gelehrt wird.
Diese Bewegungsübungsfolge ist der normalen kindlichen
Entwicklung im ersten Lebensjahr entsprechend aufeinander
aufgebaut und dient ebenfalls der gezielten Hemmung frühkindlicher
Restreaktionen sowie der Anbahnung reiferer Halte- und Stellreaktionen.
Angesichts der zunehmend beklagten Bewegungsauffälligkeiten
auch schon bei Vorschulkindern ist dies natürlich ein
äußerst sinnvoller Ansatz, ein entwicklungsbezogenes
Bewegungsübungsprogramm, das den Kindern die Gelegenheit
bietet, nicht gemachte Bewegungserfahrungen gezielt nachzuholen,
in pädagogischen Einrichtungen zu installieren. Nun ist
allerdings eine ungute Entwicklung eingetreten, die Anlass
zur Sorge gibt. In vielen Ergotherapiepraxen, deren Mitarbeiter
an solchen Wochenendkursen teilgenommen haben, wird dieses
Bewegungsübungsprogramm auch als „Reflextherapie“
in der Einzelbehandlung angeboten. Damit sind Misserfolgserlebnisse
und Enttäuschungen auf Seiten der Therapeuten, aber auch
der Eltern vorprogrammiert, reicht doch dieses Programm bei
Kindern mit gravierenderen Problemen nicht aus – diese
brauchen das oben beschriebene auf sie individuell zusammengestellte
Übungsprogramm, das in Länge und Auswahl der Übungen
von Kind zu Kind variiert und das nur von qualifizierten INPP-Therapeuten
begleitet werden
sollte.
Schlussbemerkung
Es bleibt noch zu sagen: Der Wunsch nach „Wunderheilungen“
ist groß. Leider gibt es sie nicht. Auch der INPP-Ansatz
der neurophysiologischen Entwicklungsförderung ist nur
ein Puzzlestein - wiewohl ein fundamental bedeutsamer und
bisher oft vernachlässigter - im komplexen Bemühen,
den vielfältigen, interdependenten Verursachungsfaktoren
von Entwicklungsauffälligkeiten bei Kindern auf die Spur
zu kommen und ihnen zu helfen.
Fußnoten:
(1) Im vergangenen Jahr wurde die 15. European Conference
... von der Autorin erstmalig hier in Deutschland organisiert.
(2) Im deutschsprachigen Raum bekannt wurde dieser Ansatz
vor allem durch das Buch von Sally Goddard, Greifen und BeGreifen.
Wie Lernen und Verhalten mit frühkindlichen Reflexen
zusammenhängen. Kirchzarten: VAK 2003, 4. gründlich
überarbeitete und erweiterte Auflage. Vgl. auch Dorothea
Beigel 2003.
(3) Zu Aspekten möglicher Ursachen hierfür vgl.
S.Goddard 2003, L.Eliot 2001.
(4) Es besteht zur Zeit eine Kontroverse hinsichtlich der
Verwendung des Begriffs Reflex im allgemeinen, des asymmetrisch
tonischen Nackenreflexes (ATNR) im besonderen. Vor allem die
Vojta-Physiotherapeuten sehen einen persistierenden ATNR immer
als Ausdruck einer pathologischen Entwicklung an, d.h. in
der normalen physiologischen Entwicklung eines Kindes als
nicht präsent. Stattdessen sollte von der Fechterhaltung
gesprochen werden.
Im Unterschied dazu benutzt das INPP, wie allgemein geläufig
in der angelsächsischen Fachliteratur, den Begriff ATNR
weiterhin, allerdings im Sinne der Fechterhaltung, die als
physiologisches, aber passageres neuromuskuläres Muster
in der kindlichen Entwicklung bis maximal zum 5. –6.
Monaten eingenommen werden kann, also kein konstantes, obligatorisches
Reaktionsmuster ist, dem ein Kind nicht entkommen kann. Zur
Vermeidung einer Begriffsverwirrung sprechen wir, wenn die
Rede vom ATNR ist, in der Regel von einem „nicht obligatorischen
persistierenden ATNR“ (Crutchfield and Barnes 1993,
S.201), der – wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß
– von einem Kind kompensiert werden kann.
(5) Auch das Symptombild von ADHD involviert unangemessene
Hemmung von Bewegungen wie auch unzureichende Erregungshemmung
sensorischer Reize. Deshalb liegt auch bei dieser Problematik
eineÜ berprüfung auf fortbestehende Restreaktionen
primitiver Reflexe als mit verursachende Ko-Faktoren nahe.
(6) Der so genannte Furchtlähmungsreflex gilt als einer
dieser Rückzugsreflexe. Zur spezifischen Problematik
einer intrauterin unvollständig erfolgenden Hemmung dieses
Furchtlähmungsreflexes durch einen nicht ausgereiften
Moro Reflex(Bradykardien, Handlungslähmung, niedrige
Schockschwelle, elektiver Mutismus als Folgen der Aktivierung
des parasympathischen Nervensystems) vgl. Goddard 2003, besonders
S. 216 ff.
(7) Aufgrund dieser möglichen Auswirkungen sollten Moro
Tests auch nur von qualifizierten Therapeuten durchgeführt
werden.
Weitere Informationen (Therapeutenliste,
Fortbildungskurse): www.inpp.de
Literaturverzeichnis:
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Bewegungsstörungen beim Säugling. München,
Jena: Urban&Fischer 1999.
Bauer, J.: Das Gedächtnis des Körpers.
Wie Beziehungen und Lebensstile unsere Gene steuern. Frankfurt
a. M.: Eichborn 2002.
Beigel, D.: Flügel und Wurzeln. Persistierende
Restreaktionen frühkindlicher Reflexe und ihre Auswirkungen
auf Lernen und Verhalten. Dortmund: modernes lernen 2003.
Crutchfield, C.A. und Barnes, M.R.: Motor Control
and Motor Learning in Rehabilitation. Atlanta: Stokesville
Publishing Company 1993.
Eliot, L.: Was geht da drinnen vor? Die Gehirnentwicklung
in den ersten fünf Lebensjahren. Berlin: Berlin Verlag
2001.
Faller, A.: Der Körper des Menschen. Stuttgart:
Thieme Verlag 1995, 12. Auflage.
Goddard, S.: Greifen und BeGreifen. Wie Lernen
und Verhalten mit frühkindlichen Reflexen zusammenhängen.
Kirchzarten:VAK 2003.
Graumann-Brunt, S.: Forschungsvorhaben frühkindliche
Reflexe. Unveröffentlichtes Manuskript 2003.
Hower, J.: Reflexe im Säuglingsalter. Ferdinand
Enke Verlag 1978.
Kesper G.: Auswirkungen persistierender primitiver
Reflexe auf Bewegung und zentrale Verarbeitungsstörungen
– Ergebnisse einer Studie. Vortrag gehalten auf der
15. Europäischen Konferenz über neurologische Entwicklungsverzögerung
vom 28. – 30. März 2003 Kiel/Oslo.
Kiphard, E.J.: Mototherapie Teil I. Dortmund:
modernes lernen 1990 (3. Auflage).
Kiphard, E.J.: Von der Reflexabhängigkeit
zur Bewegungskontrolle. In: Ergotherapie und Rehabilitation
4/2001, S. 11-17.
Krüll, M.: Die Geburt ist nicht der Anfang.
Stuttgart: Klett-Cotta 1992.
Milani-Comparetti, A.: The Neurophysiologic
and Clinical Implication of Studies on Fetal Motor Behavior.
Semin Perinatol 1981, 5: S. 183-189.
Moro, E.: Das erste Trimenon. Münchener
medizinische Wochenschrift, 1918,65: S.11471159.
Nathanielsz, P.W.: Life before Birth. The Challenges
of Fetal Development. New York: W.H. Freeman and Company 1996.
Possemeyer, I.: Kindliche Aggressionen. In:
GEO 03/2004, S. 152-176.
Sherrrill, C.: Adapted Physical Activity, Recreation
and Sport. Boston: McGraw-Hill 1998.
Spitzer, M.: Lernen. Gehirnforschung und die
Schule des Lebens. Heidelberg, Berlin: Spektrum Akademischer
Verlag 2003.
Autorin: Thake Hansen-Lauff,
Leiterin von INPP Deutschland, www.inpp.de
Erschienen 4/2004 in "Ergotherapie Praxis"
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